
Wenn du unsere Anleitungen zu den Grundlagen der Fotografie befolgt hast, hast due wahrscheinlich bereits damit begonnen, deine neuen Techniken auszuprobieren und deine Fotobücher mit den Aufnahmen zu füllen, die du bisher gemacht hast. Wenn du jedoch noch nicht alle Einstellungen in den Griff bekommen hast, die wir gerade behandelt haben, findest du hier eine kurze Auffrischung. In dieser mundgerechten Anleitung werden Themen wie Verschlusszeit, Blende, ISO-Wert und Weißabgleich behandelt, sodass du einen kurzen Überblick über alle wichtigen Aspekte Ihrer Fotografie erhältst.
Was ist die Verschlusszeit?
Der Verschluss deiner Kamera öffnet und schließt sich schnell, wenn du ein Foto aufnimmst, und lässt eine bestimmte Lichtmenge auf den Sensor oder den Film fallen. Abhängig von den Aufnahmebedingungen und der Belichtungsstärke, die du für ein Bild benötigst, kannst du durch Ändern der Verschlusszeit steuern, wie viel Licht in deine Kamera einfällt. Eine längere Belichtung lässt mehr Licht in Ihre Kamera ein, während eine kürzere Belichtungszeit weniger Licht hereinlässt. Durch Ändern der Verschlusszeit erhältst du auch eine kreativere Kontrollmöglichkeit, da du Bewegungen einfrieren oder Bewegungsunschärfen erzeugen kannst.
Hier erfährst du mehr über die Grundlagen der Verschlusszeit.
Praktische Tipps zur Verschlusszeit zum Ausprobieren
- Eine gute Möglichkeit, um das Gefühl von Bewegung einzufangen, ist die Erzeugung von Bewegungsunschärfe in einem Bild. Verwende dazu eine lange Verschlusszeit von etwa 1/20-stel Sekunde. Dafür benötigst du jedoch relativ wenig Licht, da du dein Bild überbelichten kannst, wenn die Umgebung zu hell ist.
- Du kannst auch die perfekte Aufnahme machen, indem du die Verschlusszeit anpasst. Versuche eine schnelle Einstellung wie 1/500-stel Sekunde, um die Bewegung einzufrieren. Du benötigst jedoch viel Licht für diese Art von Aufnahme, um eine Unterbelichtung deines Bildes zu vermeiden.
Weitere praktische Tipps zur Verschlusszeit findest du in dieser Anleitung.
Was ist die Blende?
Die meisten Kameraobjektive haben eine Blende, bei der es sich um eine Reihe von Lamellen handelt, die sich wie die Pupillen in unseren Augen öffnen und schließen. Genau wie bei einer Pupille besteht der Zweck einer Blende darin, die durch die Linse einfallende Lichtmenge zu steuern. Wenn sich diese Lamellen öffnen, wird die Öffnung, die Licht durchlässt, als Blende bezeichnet.
Bei einer DSLR wird die Blende in einem sogenannten F-Stop gemessen. Du siehst dies auf dem Display deiner Kamera wie folgt: f.x. Wenn das x durch eine niedrige Zahl ersetzt wird, bedeutet dies, dass die Blende umso weiter geöffnet ist und dein Bild umso heller wird. Je höher diese Zahl ist, umso weiter ist die Blende geschlossen und umso dunkler das Bild. Durch Anpassen der Blende kannst du auch die Schärfentiefe (DoF) steuern – ein kreatives Tool, mit dem du den Betrachter auf wichtige Bereiche deines Bildes lenken kannst.
Informationen zu den Grundlagen der Blende findest du in unserem Anfängerleitfaden.
Praktische Blendentipps zum Ausprobieren
- Wenn du eine belebte Straßenszene vollständig erfassen möchtest, versuche es mit einer schmalen Blende. Dadurch erhälst du einen breiteren Fokus, sodass du alle Details in deinem Bild erfassen kannst. Fotojournalisten wenden diese Technik häufig an, weil sie direkt mit dem Betrachter spricht und nicht viel Interpretationsspielraum lässt.
- Wenn du dich auf eine einzelne Person oder ein einzelnes Objekt in einer Szene konzentrieren möchtest, versuche es mit einer weiteren Blende. Du wirst sehen, wie im Einzelbild alles davor und dahinter leicht verschwimmt. Dies hilft, den Betrachter auf eine bestimmte Person oder ein bestimmtes Objekt zu lenken.
Hier findest du einfachere Versuche für Blendeneinstellungen.
Was ist ISO?
ISO bezieht sich auf die Lichtempfindlichkeit deines Kamerasensors und in der Filmfotografie auf die Empfindlichkeit der Filmrolle. In der Filmfotografie musst du möglicherweise die Rolle wechseln, um den unterschiedlichen Lichtverhältnissen gerecht zu werden. Mit einer Digitalkamera kannst du jedoch einfach die ISO-Einstellungen anpassen.
ISO-Werte beginnen bei einer Digitalkamera normalerweise bei etwa 100. Wenn sie zunehmen, verdoppeln sich die Werte wie folgt: 200, 400, 800, 1600, 3200. Und je höher der ISO-Wert ist, desto mehr Licht trifft auf deinen Sensor und dein Bild ist doppelt so hell.
Praktische ISO-Tipps
- Die einfachste Art, die ISO-Einstellung zu verwenden, ist, indem du sie erhöhst, wenn das Bild zu dunkel ist. Aber sei vorsichtig: Wenn die ISO-Einstellung zu hoch ist, kann es zu Bildrauschen kommen. Hierbei handelt es sich um eine Schicht digitaler Artefakte, die der Körnigkeit auf einem Film ähneln.
- ISO kann dir auch dabei helfen, Bewegungen in einer Aktionsaufnahme einzufrieren. Wenn du eine kurze Verschlusszeit verwendest, dein Motiv jedoch nicht direktem Licht ausgesetzt ist oder an einem wolkigen Tag fotografiert wird, erhöhe die ISO-Empfindlichkeit, um deine Bilder eine 1/500-stel oder 1/1000-stel Sekunde zu belichten.
Um ISO auf die Probe zu stellen, findest du hier weitere Tipps.
Was bedeutet „Weißabgleich“?
Nicht jedes Licht ist gleich und manche sind kälter als andere – denke zum Beispiel an ein kaltes, blaues Neonlicht im Vergleich zu einem goldenen Sonnenuntergang. Unsere Kameras können die Lichtqualität in solchen Einstellungen nicht sehr genau erkennen, und obwohl es automatische Einstellungen gibt, die helfen können, sind die Farben nicht immer richtig ausgeglichen.
Hier kommt der Weißabgleich ins Spiel. Durch Anpassung des Weißabgleichs gleichst du im Grunde genommen die Farbtöne in deinem Bild aus. Die Lichttemperatur wird auf einer Skala von Kelvin gemessen. Die niedrigen Werte stehen für wärmeres Licht wie Kerzenlicht, während die hohen Werte für bewölkten Himmel oder Schatten stehen. Auf vielen Smartphones und in der Bildbearbeitungssoftware wird dies häufig als einfacher Regler dargestellt, sodass du die Töne nach der Aufnahme eines Fotos anpassen kannst. Diese Regler reichen normalerweise von Gelb bis Blau und von Grün bis Magenta.
In diesem Handbuch findest du alles, was du über den Weißabgleich wissen musst.
Praktische „Weißabgleich“ Tipps
- Wenn du den Weißabgleich in deinem Bild mit einem Regler anpasst, kann es leicht passieren, dass du von einem Ton zu viel erwischst. Außer, wenn du in deinem Bild einen speziellen Look umsetzen möchtest, wirst du sicher wollen, dass die Szene so aussieht wie am Tag der Aufnahme.
- Um eine Übersättigung deines Bildes in einem Farbton zu vermeiden, bewege zuerst den Regler auf die beiden Extreme, damit du eine Vorstellung davon bekommst, wie dein Foto aussehen würde, wenn ein Farbton mehr herausstechen würde als der andere. Beweg als Nächstes den Regler zurück auf den mittleren, neutralen Punkt und nehme von dort aus subtile Korrekturen vor.
Dies ist nur eine sehr kurze Zusammenfassung aller Fototipp-Themen, die wir in unserer Serie bisher behandelt haben. Wenn du ein Anfänger in der Fotografie bist, ist das Ausprobieren dieser Techniken ein großartiger Einstieg. Auf diese Weise kannst du ein technisches Verständnis dafür aufbauen, was ein gutes Foto ausmacht, und du kannst mehr experimentieren und deine Kreativität steigern, indem du diese Modi und Einstellungen auf deine eigene Weise verwendest.
Wir hoffen, dass du durch das Testen dieser Techniken bereits einige erstaunliche Aufnahmen erhalten hast. Und wir halten dich mit unseren nächsten Fototipps auf dem Laufenden, damit du mit deiner Fotografie neue Maßstäbe setzen kannst. In der Zwischenzeit kannst du deine neuen Fähigkeiten mit einem albelli -Fotobuch unter Beweis stellen, das deine besten Schnappschüsse enthält. Gehe raus und mache immer mehr großartige Fotos.