Eine Frau, die mit dem Rücken zur Kamera im Freien steht. Das Foto ist sehr neblig, deswegen ist ein Teil des Hintergrunds unscharf.

In unserer Ratgeber-Reihe haben wir uns mit allen möglichen Fotografie-Einstellungen und -Techniken beschäftigt, die du anwenden kannst, um bessere Aufnahmen zu machen und professionell aussehende albelli-Fotobücher zu gestalten. Dabei haben wir bereits erklärt, dass ein gutes Foto von vielen verschiedenen Faktoren abhängt, die sowohl kreativer als auch technischer Natur sein können. Um dir mehr kreative Optionen zu bieten, solltest du dich zunächst mit den Tools und Kameraeinstellungen beschäftigen, die du anwenden kannst. Sobald du diese Grundkenntnisse besitzt, kannst du beim Fotografieren etwas experimentierfreudiger sein.

Die wichtigsten Knöpfe an deiner Kamera sind dazu da, um das Licht, das auf deinen Kamerasensor trifft, zu kontrollieren. In unserem vorherigen Ratgeber zum Thema „ISO-Wert“ haben wir erklärt, wie du so viel Licht wie möglich einfangen kannst, wenn die Aufnahmebedingungen nicht optimal sind. Doch ein gutes Foto hängt nicht nur von der Menge des Lichts ab, sondern auch von der Qualität des Lichts, die am besten über die Einstellung „Weißabgleich“ bestimmt werden kann.

Was bedeutet „Weißabgleich“?

Ein Foto von einer Straßenbahn, die eine schmale Straße hinauffährt. Das Foto ist in drei Teile unterteilt, um den Weißabgleich zu demonstrieren. Ein Drittel besteht aus Blautönen, das mittlere weist ausgeglichene Farbtöne auf und das rechte Drittel besteht aus Gelbtönen.

Licht ist nicht gleich Licht und einige Lichter sind kälter als andere. Nehmen wir zum Beispiel ein bläuliches Neonlicht in einer Unterführung, das sich stark von einem warmen, goldenen Ton eines Sonnenuntergangs unterscheidet. Ähnlich ist es bei einem Kerzenlicht, das deutlich wärmer erscheint, als das Licht an einem bewölkten Tag. Bei solchen Szenen kann unsere Kamera die Qualität des Lichts nicht genau bestimmen. Obwohl es automatische Einstellungen gibt, die ziemlich gut funktionieren, ist das Ergebnis nicht immer perfekt und die Farben wirken dadurch manchmal unausgeglichen.

Wenn wir ein Foto machen, versucht unsere Kamera einen neutralen grauen Punkt in der Aufnahme zu finden und richtet anschließend alle Farben um diesen Punkt herum daran aus. Wenn das funktioniert, sehen alle Farben auf dem Foto akkurat aus. Wenn es nicht funktioniert, kann das Foto schon mal einen Gelb- oder Blaustich haben. Die Einstellung „Weißabgleich“ kann in diesem Fall hilfreich sein. Wenn der Weißabgleich korrigiert wird, bedeutet das, dass alle Farbtöne in deinem Foto korrekt abgeglichen werden. Es ist also sehr wichtig zu wissen, wie man diese Einstellung anwendet und wie man die Kamera manuell so einstellt, dass sie die Lichtqualität in der Szene erkennt. Doch nichts leichter als das!

Wie man die Einstellung „Weißabgleich“ verwendetEin Foto von einem Mops in einem roten Regenmantel. Das Foto zeigt, wie der Weißabgleich die Farbtöne in dem Bild verändert. Das Foto ist in fünf Farbtöne unterteilt mit Symbolen für verschiedene Kamera-Voreinstellungen darüber.

Ganz egal, ob du realistische Aufnahmen machen oder in deinen Fotos mit Farben spielen möchtest, der Weißabgleich kann dir helfen, beide Effekte zu erzielen. Die einfachste Methode, um deinen Weißabgleich einzustellen, ist die Voreinstellung an deiner Kamera zu verwenden. Alle Digitalkameras haben eine automatische Weißabgleich-Einstellung sowie verschiedene Voreinstellungen, wie zum Beispiel sonnig, wolkig, schattig und innen.

Die automatische Einstellung kann eventuell schon ausreichend für dich sein, doch wie wir bereits erwähnt haben, kann eine Kamera nicht feststellen, ob du dich an einem bewölkten Tag drinnen oder draußen aufhältst, weswegen die Farbabstimmung bei deiner Aufnahme deaktiviert sein könnte. An dieser Stelle sind die Voreinstellungen sehr hilfreich. Probiere sie aus, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wozu deine Kamera imstande ist, und finde bei jeder Voreinstellung die Farbabstimmung, die du bevorzugst. Dabei wirst du merken, dass eine kleine Veränderung der Voreinstellung einen großen Unterschied bei deinen Bildern machen kann, verglichen mit einem Bild, das mit einer automatischen Einstellung aufgenommen wurde.

Wie du deine Weißabgleich-Einstellung perfektionieren kannst

Eine Kelvinskala, die Lichttemperaturen von 1.000 bis 10.000 anzeigt, mit Kerzenlicht, künstlichem Licht, Sonnenlicht und bewölktem Himmel, die auf der Skala markiert sind, um ihre Temperatur in Grad Kelvin anzuzeigen.

Bei einigen Kameras kannst du deine Weißabgleich-Einstellung sogar noch präziser anpassen. Bei Aufnahmen, für die deine Voreinstellungen nicht ausreichend sind, kannst du deinen Weißabgleich präzisieren, indem du die Temperatur des Lichts manuell anpasst. Die Temperatur wird in einer Skala mit Grad Kelvin gemessen. Die niedrigen Werte stehen für die Temperatur von Kerzenlicht, während die hohen Werte einen bewölkten Himmel oder Schatten darstellen. Schau dir das oben abgebildete Diagramm ab, um zu sehen, wo sich unterschiedliche Lichtbedingungen auf der Skala befinden.

Wie du den Weißabgleich anpassen kannst, nachdem du ein Foto gemacht hast

Screenshots von Weißabgleich-Reglern auf einem Smartphone.

Der Weißabgleich kann mit einer Digitalkamera oder einem Smartphone auch ganz einfach angepasst werden, nachdem du ein Foto gemacht hast. Bei den meisten Smartphones und Bildbearbeitungssoftwares kannst du die Temperatur eines Bildes mit einem simplen Regler bearbeiten. Diese reichen von Gelb bis Blau und von Grün bis Magenta.

Es gibt zahlreiche Bildbearbeitungs-Apps, die du mit deinem Smartphone herunterladen kannst. Einige davon sind genauso gut wie Bearbeitungssoftwares. Um bei diesen Apps die Farbabstimmung zu verändern, kannst du oft einen Regler verwenden, der den Farbstich oder Farbton deines Bildes anpasst. Bei vielen Smartphones kannst du diese Einstellungen bis zu einem gewissen Grad auch in deiner Bildergalerie anpassen.

Durch das Verschieben dieser Regler findest du schnell heraus, wie du deine Farben abgleichen solltest, und vielleicht findest du ja sogar ein paar neue kreative Optionen, die dir gefallen.

Dinge, auf die du achten solltest, wenn du den Weißabgleich beim Fotografieren anwendest

Ein Foto von einer Frau auf einer Brücke in Amsterdam. Das Foto zeigt, wie der Weißabgleich ein Bild verändern kann. Es ist in vier Teile unterteilt, von denen jedes einen anderen Farbton aufweist, und in der Mitte befindet sich in einem Kreis ein ausgeglichener Bereich.

Sofern du bei deinen Fotos keinen bestimmten Look erzielen möchtest, kann es schon mal vorkommen, dass du es mit den Weißabgleich-Reglern ein wenig übertreibst. Achte also darauf, dass du nicht allzu sehr vom Ziel abkommst, wenn du deine Farben korrigierst. Um zu verhindern, dass ein bestimmter Farbton zu sehr in den Vordergrund gelangt, bewege den Regler zunächst in beide Extreme, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie dein Bild aussehen würde, wenn ein Farbton mehr herausstechen würde als der andere. Führe den Regler dann zurück zum mittleren neutralen Punkt, um von dort aus feine Korrekturen auszuführen.

Schau dir unsere Einführung in die Grundlagen der Fotografie an, um einen kurzen Überblick über die restlichen Fototipp-Ratgeber zu erhalten. Mithilfe einiger simpler Tipps und Tricks kannst du atemberaubende Fotos von deinen Lieblingsmomenten machen, die in deinen albelli-Fotobüchern einfach klasse aussehen werden.

Gestalte dein Fotobuch

Kommentare